Therapie
Klassische Therapien
Die symptomatische Therapie zur Beschwerdelinderung
Die symptomatische Therapie greift an unterschiedlichen Orten der allergischen Reaktion ein und wird abgestuft
vorgenommen.
Lokaler Einsatz von Cromoglicinsäure (Dinatriumcromoglycat – DNCG)
Lokaler Einsatz von Antihistaminika
Lokaler Einsatz von Cortison
Systemischer Einsatz von Antihistaminika (bereits seit etwa 1930)
Cortison systemisch
Anti-IgE-Antikörper, Omalizumab
Montelukast
Adrenalin
Die spezifische Immuntherapie – SIT
- Hyposensibilisierung – Gewöhnungstherapie an das Allergen
Diese Therapieform ist die einzige „schulmedizinische“ Behandlung, die die allergische Reaktion auf Dauer beseitigen kann oder mindestens
zeitweise abschwächt. Das ist deshalb so wichtig, weil wir wissen: Je häufiger der Körper allergisch überempfindlich reagiert, umso größer
ist die Gefahr, dass er auch auf andere Stoffe reagiert und dass sich die allergische Reaktion von den oberen Atemwegen aus auf die tiefen
Atemwege mit Asthma und auch auf andere Organe, wie den Darm mit Leibschmerzen und Durchfällen, ausdehnt.
Subkutane Immuntherapie SCIT
Sublinguale Immuntherapie SLIT
Problemfall Allergenvermeidung (Karenz)
In der Medizin werden Karenzmaßnahmen als Behandlungsmethoden verstanden. Allergiker sollen Allergene vermeiden und ganz
allgemein sollen Allergene im öffentlichen Bereich, beispielsweise im Kindergarten, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Gebäuden
eliminiert werden. In Lehrbüchern wurde Karenz als moderne Therapie dargestellt. So schrieb beispielsweise Klimek: “Die vollständige
Karenz des auslösenden Allergens stellt die beste Behandlungsform bei allergischen Erkrankungen dar“. Aus dieser Grundannahme folgte:
“Da die Allergenkarenz die wichtigste therapeutische Maßnahme ist, sollten diese mittels einer detaillierten allergologischen Diagnostik
ermittelt werden.“ Noch heute wird ein Patient nach einer gezielten Aufklärung angehalten, durch eine differenzierte Selbstbeobachtung, z.
B. in Form eines Allergietagebuchs, und einer kompetenten Allergiediagnostik, Allergene zu identifizieren und zu vermeiden.
Allergenkarenz wurde noch in den neunziger Jahren als wirksamste Waffe propagiert. Sie ist sicherlich eine wirkungsvolle Maßnahme jedoch
keine Heilungsintervention. Sie ist schwer oder gar nicht zu realisieren und führt leicht dazu, dass sich Betroffene bedroht und hilflos fühlen.
Sie werden immer abhängiger von ihrer Medizin und trotz allem verschlimmern sich die Symptome langfristig.
Auch die Pollenflugvorhersagen entsprechen diesem Ansatz. Einerseits helfen sie Betroffenen sich vor Allergenen zu schützen, andererseits
sensibilisieren sie die gesamte Bevölkerung für diese „Bedrohung“. Die Vorhersagen sorgen dafür, intensiven Pollenflug besonders
wahrzunehmen. Ängstliche Patienten werden so für die Symptome besonders sensibilisiert; das kann dazu führen, dass Allergien zunehmen.
Details: Therapie klassisch
Psychoallergologische Therapie
1. Die psychosoziale Disposition wird entschärft
2. Den primären und sekundären Allergensignalen wird die Bedeutung als Auslösereize genommen
3. Dem Bewusstsein wird statt des angstbesetzten Allergiemodells ein angemessenes Gesundheitsmodell vermittelt
4. Die Schutzstrategie wird zu einem auf reale Risiken beschränkten Schutz entwickelt
5. Die Fähigkeit wird vermittelt, selbstständig allergische Symptome aufzulösen
Die Behandlung zusammengefasst:
Arbeit am persönlichen Hintergrund:
Ressourcenaufbau, damit psychische und soziale Gewinne überflüssig werden
Psychosoziale Disposition entschärfen (insbesondere Stressreaktionen und Stimmung optimieren, Kompetenz statt Hilflosigkeit)
Und die direkt auf die Allergie gerichteten Interventionen im folgenden Diagramm:
eine klassische Konditionierung
Details: PNI-Behandlungsmethoden
Selbsthilfe
Testen Sie, wie weit Sie es aus eigener Kraft schaffen, allergische Symptome zu beeinflussen!
Einleitung
Wenn Sie selbst erste Erfahrungen mit mentalem Training machen möchten, können Sie die folgenden Anregungen für sich nutzen.
Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit. Sorgen Sie dafür, dass Sie die Anleitung in Ruhe durcharbeiten und so erfolgreich für sich
umsetzen.
Wir haben drei Übungseinheiten zusammengestellt, die es Ihnen eigenständig ermöglichen, neue, gesunde Reaktionen zu erlernen,
indem Sie den Reichtum Ihrer Erfahrungen in einem entspannten Zustand nutzen. Wir empfehlen Ihnen, die Einheiten mit einem
Abstand von einem halben bis ganzen Tag durchzuführen. Sie können sie auch wiederholen, um sie noch intensiver zu erleben.
Die drei Einheiten beginnen jeweils mit einer Aufwärmübung. In der ersten Einheit geht es dann darum, was Sie gewinnen, wenn Sie
nicht mehr allergisch reagieren, und was Sie möglicherweise verlieren. In der anschließenden Wahrnehmungsübung wird Ihnen
vielleicht einiges deutlich, was bisher in Situationen mit allergischen Reaktionen anders abgelaufen ist als in Situationen, in denen es
Ihnen gut geht. Vielleicht erhalten Sie auch weitere Hinweise zu Gewinnen und Verlusten.
Mit den weiteren Übungen lassen sich allergische Reaktionen verändern. Wir bieten Ihnen zwei Übungen unterschiedlicher Art an.
Lassen Sie sich überraschen, welche Übung bei Ihnen am besten wirkt. Bitte führen Sie die Selbstheilungsübung und die psychische
Impfung erst dann durch, wenn Sie bezüglich der „Gewinne und Verluste“ mit sich selbst im Reinen sind und die allergische Reaktion
klar und eindeutig aufgeben wollen.
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Die Therapie der Allergie mit einem mentalen Gruppentraining
Das Hildesheimer Gesundheitstraining
Das Hildesheimer Gesundheitstraining orientiert sich an der Gesundheit; die Lebensqualität und der Heilungsprozess stehen im
Vor¬dergrund.
Das Standardprogramm besteht aus insgesamt acht Einheiten (zu je 180 Minuten), die dem strategischen Konzept des HGT
entsprechen und den jeweiligen Erkrankungen angepasst wurden. Gearbeitet wird in Gruppen von zehn bis zwölf Personen, die sich
einmal pro Woche treffen. Das Behandlungssystem umfasst Stundenentwürfe, Verfahren, Materialien, Trancen und CDs. Die Methoden
stammen aus der humanistischen Psychologie. Einzelne Übungen wurden bereits im Neuro-linguisti¬schen Programmieren (NLP), in
der Hypnotherapie (nach Milton H. Erickson) und in der kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt und sind für das HGT konsequent
weiterentwickelt worden.
Acht Schritte zur nachhaltigen Gesundheits- und Heilungsförderung
Der Rahmen: Vertrauen und positive Erwartungen
1. Schritt: Achtsamkeit - sensibel für die eigenen Gedanken, Gefühle und Köperreaktionen werden
2. Schritt: Ressourcen – Fähigkeiten werden wieder verfügbar und Stress wird abgebaut
3. Schritt: Die Orientierung auf einen Weg zu Lebensqualität und Gesundheit
4. Schritt: Innere Konflikte lösen
5. Schritt: Blockierende Überzeugungen entmachten
6. Schritt: Erholungs- und Heilungsprozesse mental fördern
7. Schritt: Soziale Ressourcen erschließen und Stressoren entmachten
8. Schritt: Detailplanung des weiteren Wegs
Und all dies zusammen ergibt schließlich die positiven Effekte, wie sie Menschen aus ihrer Sicht schildern, die am HGT
teilgenommen haben.
Viele vermochten zu einer positiven Einstellung zum Leben zurückzufinden. Sie wissen nun wieder ganz genau, welchen Sinn ihr
Leben hat und wie sie diesem auf eine Weise gerecht werden können, die ihre Gesundheit unterstützt. Das wird von positiven
Gefühlen begleitet, bei denen das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt und die emotionale Hemmung der körpereigenen
Abwehr aufgehoben wird. Sie haben – je nach krankheitsspezifischer Trainingsform – erlebt, wie es ist, etwa eine Allergie zu verlernen,
ihren Blutdruck zu senken oder Schmerzen zu lindern. Sie können auf Dauer ihre Gesundheit, ihre Leistungsfähigkeit und ihre
Lebensqualität mit Übungen und Imaginationen unterstützen, die sie im Training gelernt haben. So entstehen optimale
Voraussetzungen für einen günstigen Heilungsverlauf, für Gesundheit und Stressresistenz.
Details: Die Therapie der Allergie mit einem mentalen Gruppentraining.
Das Hildesheimer Gesundheitstraining für die Allergologie
Die Anforderungen an dieses Training ergeben sich aus der Analyse der psychoneuroimmunologischen Behandlungsansätze.
Wenn man dauerhafte Effekte erreichen möchte, genügt es demnach nicht, lediglich die primären und sekundären
Allergensignale zu entmachten und damit die allergische Reaktion zu eliminieren, mindestens aber abzuschwächen. Viele
(nicht krankheitsspezifische) Verfahren, wie sie in den „acht Schritten“ beschrieben wurden, dienen dazu diesen Effekt
abzusichern, indem sie die psychosoziale Disposition entschärfen. Ergänzt wird diese Absicherung noch dadurch, dass auch
dem Bewusstsein angemessene Vorstellungen von Allergien und Gesundheit und eine angemessene Schutzstrategie vermittelt
werden.
Wie weit das Training den Anforderungen gerecht wird, können vielleicht die folgenden Fallbeispiele und die
Forschungsergebnisse verdeutlichen.
Die Trainingsziele im Überblick
I. Alisch, H.- J. Altmeyer, G. Unterberger, K. Witt
Das Hildesheimer Gesundheitstraining für die Allergologie
1. Einheit: „Mentales Training für Heilung und Gesundheit“
Ziele:
Warmup
Überblick HGT
Den Einfluss mentalen Trainings auf Heilungsprozesse erkennen
Motivation zu Veränderungen und zu mentalem Training
Tiefe Entspannung erlernen
2. Einheit: „Der Körper glaubt, was Sie ihm erzählen“
Ziele:
Seinen momentanen Gesundheitszustand wahrnehmen
Eigene Ressourcen schaffen: Eine Kraftquelle einrichten und eine Ankertechnik kennenlernen
Sensibel werden für Botschaften des Körpers
Sensibel werden für die individuelle Art, über Ärger, Kränkungen, Trauer zu denken
Das Erlernen von Techniken damit umzugehen
3. Einheit: „Gewinne und Positive Absichten“
Ziele:
Vorbedingungen der Erkrankung erkennen
Sensibel werden für heilungshemmende Zustände
Die „positive Absicht“ eines Verhaltens erkennen können
Mit „Teilpersönlichkeiten“ arbeiten können
4. Einheit: „Vision Gesundheit“
Ziele:
Persönliches Gesundheitsziel finden und formulieren
Einschränkende Glaubenssätze erkennen und verändern
Ganzheitliches Denken vertiefen
5. Einheit: „Innere Versöhnung“
Ziele:
Sich der eigenen Ressourcen bewusst werden
Eine einschränkende zentrale Überzeugung verändern
6. Einheit: „Heilung und Erholung“
Ziele:
Eine Selbstheilungsmethode durchführen
Weitere Selbstheilungstechniken (zur Selbstanwendung) kennenlernen
Wissen über Selbstheilungsmöglichkeiten erwerben
Sich der eigenen Organsprache und ihrer Entstehung bewusst werden
7. Einheit: „Freiräume erweitern“
Ziele:
Sich der Bedeutung von Werten für die eigenen Ziele bewusst werden
Eigene Werte deutlicher wahrnehmen
Sich mit den Werten innerhalb des eigenen Familiensystems auseinandersetzen
Die Gesundheitsziele unter Berücksichtigung der eigenen Werte vervollständigen
8. Einheit: „Gesund in die Zukunft“
Ziele:
Das Gesundheitsziel erlebbar machen
Die Zukunft planen
Handlungsschritte zum Ziel hin erkennen und gehen